Wer von ignis sacer, dem Heiligen Feuer, befallen war, glaubte, innerlich zu verbrennen. Finger, Zehen, ganze Gliedmaßen wurden taub, verfärbten sich schwarz und fielen schließlich ab. Wer nicht an Infektionen starb, dem blieb nur ein elendes Leben. Lange hielt man das Heilige Feuer für eine ansteckende Krankheit, da sie stets lokal begrenzt und gehäuft auftrat. Aber das Heilige Feuer war keine Seuche, sondern eine Vergiftung mit dem Mutterkornpilz. Der Tod kam im Herbst mit der Getreideernte.