Da begibt sich ein Mann in die Einsamkeit der Wüste und viele folgen ihm. Er begnügt sich mit dem Allernötigsten und wird gerade für die Wohlhabenden zum Vorbild. Ein Leben im Dunstkreis von Schilfmatte, Schaffell und einer Schriftrolle. Nicht einmal Marie Kondo fände da noch was zum Aufräumen.
„Ich will keine Schokolade, ich will lieber einen Mann“, schmetterte Trude Herr Ende der 50er Jahre. Da war aus der bitteren Speise heidnischer Götter schon längst zuckersüße Milchschokolade geworden, ein Produkt, das sich in erster Linie an Frauen und Kinder richtete. Man kann das als Verfall des guten Geschmacks beklagen oder aber die Demokratisierung eines Luxusartikels begrüßen, den sich im 20. Jahrhundert fast jeder in der industrialisierten Welt leisten konnte.
Fredegunde gehört zu den wenigen merowingischen Frauen, die aus der Unfreiheit zur Königin aufstiegen. Dafür musste sie zwei Nebenbuhlerinnen aus dem Weg räumen. Einmal mit König Chilperich verheiratet, sorgte sie durch einen Mordanschlag auf ihren Schwager dafür, dass ihr Ehemann an der Macht blieb. Eine Frau der Tat. Und als sie dann auch noch mehrere Söhne gebar, schien alles gut zu laufen für Fredegunde. Doch das sollte sich ändern.
Wie wird eine Königin, in der manche Zeitgenossen eine verruchte Anstifterin zum Mord sahen, zur Heiligen? Und das obwohl sie nicht freiwillig ins Kloster ging. Warum man nicht jeder Erzählung glauben darf, wie man sich Reliquien sicherte und wie man auch im Kloster seinen Rang in aller Bescheidenheit zur Schau stellte, darum geht es im zweiten Teil von Balthilds Leben.
Gerbert war klug und ehrgeizig, außerdem konnte er jeden in Grund und Boden reden. Er hatte schon als Mönch das Ohr der Mächtigen, war Abt, Bischof und - als letzte Stufe der Karriereleiter - auch noch Papst. Als Papst nannte er sich Silvester II., doch selbst im Lexikon des Mittelalters wird er als Gerbert geführt. Das hätte ihm sicher gefallen, denn auch als Papst unterschrieb er mit: Gerbertus qui est Silvester, Gerbert, der Silvester ist.
Nicht alle Nonnen waren im Kloster glücklich, zumal sich die meisten dieses Leben nicht selbst ausgesucht hatten. Trotzdem kam es nicht alle Tage vor, dass 40 Nonnen ihr Kloster verließen, um sich lautstark zu beschweren. Dabei ging es nicht um gekürzte Essensrationen oder Misshandlungen, nein, die Frauen klagten, man behandle sie nicht ihrem Stand entsprechend. Die Entscheidungsträger ließen die Sache einfach laufen, was dazu führte, dass sich nicht nur die Frauen eine blutige Nase holten.
Radegunde wollte nur eine einfache Nonne sein. Doch auch im Kloster war eine Königin viel mehr. Je besser die Beziehungen, um so selbstbewusster konnte frau auftreten. Gerade Frauen erweiterten ihre Spielräume im klösterlichen Umfeld. Da blieb auch mal ein Bischof auf der Strecke.
Abd ar-Rahman III., Herrscher über al-Andalus, Kalif von Córdoba, gab sich geschlagen. Wenn er es denn unbedingt wolle, dann könne der standhafte Mönch auch in einem Sack vor ihm erscheinen. Und so trat Johannes, zum Entsetzen der Höflinge lediglich bekleidet mit einer in ihren Augen unstatthaft schlichten Mönchskutte, vor den prächtig gewandeten, auf einem Diwan ruhenden Kalifen. Damit nahm ein sechs Jahre währendes diplomatisches Drama ein versöhnliches Ende.
Johannes von Gorze gehört zu den interessanteren Persönlichkeiten der Ottonenzeit. Aus einfachen Verhältnissen stammend, stieg er bis zum Abt des Klosters Gorze auf. Das war schon ungewöhnlich, denn solche Posten waren eigentlich dem Adel vorbehalten. Ein Bauernsohn als Abt - da musste manch einer aus guter Familie schlucken. Man merkt das an kleinen Bemerkungen in der Lebensbeschreibung des Johannes, geschrieben von einem ehemaligen Mitbruder. Aus dem Leben eines Aufsteigers - Teil 1.