Um das Jahr 395 hatte Arsenius genug vom üppigen Leben am Hof des Kaisers Theodosius und zog sich in die Einsamkeit der ägyptischen Wüste zurück. Dachte er jedenfalls. Doch die heiligen Männer der Wüste waren ein beliebtes Reiseziel betuchter römischer Damen. Der sich von so viel Weiblichkeit gestört fühlende Arsenius fürchtete, der Ozean werde sich „in eine Landstraße für Tausende von Weibern verwandeln“, alle unterwegs, um ihn zu sehen. Und an allem war Helena schuld.
„Ich will keine Schokolade, ich will lieber einen Mann“, schmetterte Trude Herr Ende der 50er Jahre. Da war aus der bitteren Speise heidnischer Götter schon längst zuckersüße Milchschokolade geworden, ein Produkt, das sich in erster Linie an Frauen und Kinder richtete. Man kann das als Verfall des guten Geschmacks beklagen oder aber die Demokratisierung eines Luxusartikels begrüßen, den sich im 20. Jahrhundert fast jeder in der industrialisierten Welt leisten konnte.
Das Badische Landesmuseum in Karlsruhe zeigt (unter anderem) die opulente „Türkenbeute“ des Markgrafen Ludwig Wilhelm in einer Sonderausstellung. Das 17. Jahrhundert war eine Zeit der kriegerischen Auseinandersetzung zwischen Orient und Okzident, aber auch des kulturellen Austausches. Wer sich an etwas „Säbelgerassel“ nicht stört, findet in Karlsruhe eine lehrreiche und farbenprächtige Ausstellung.
Vor genau 500 Jahren landete Hernán Cortés mit ein paar hundert Abenteurern im Golf von Mexiko. Zwei Jahre später lag Tenochtitlán, das glanzvolle Zentrum des aztekischen Imperiums, in Schutt und Asche. Mit der spanischen Eroberung wurde eine blühende Hochkultur zerstört. Das Stuttgarter Lindenmuseum widmet den Azteken eine große Ausstellung, die den Fokus trotz des Jubiläums nicht auf das jähe Ende legt, sondern sich erfolgreich an einem Gesamtblick auf die aztekische Zivilisation versucht.
Ein kleiner Nachtrag zu Brunichilde, die wir bisher (siehe: Die Machthungrige Teil 1 und 2) als machtbewusste, durchsetzungsstarke Königin kennengelernt haben. Die Frau, die nicht gerade zimperlich mit ihren Gegnern umsprang, schrieb gefühlvolle Briefe an den oströmischen Kaiserhof, um die Freilassung ihres dort gefangen gehaltenen Enkels zu erreichen. Hatte die Königin auch eine weiche Seite?
Sie bestimmte die Politik des Frankenreiches wie keine andere Frau des 6. Jahrhunderts, allein schon durch ihre lange Lebenszeit. Mehr als 40 Jahre konnte sich Brunichilde an der Macht halten, überlebte Ehemann, Sohn und Enkel. Dass eine Frau sich zu behaupten wusste, gefiel nicht allen. Die Chronisten zeichnen das Bild einer ruchlosen und intriganten Königin, die zu Recht ein gewaltsames Ende fand.
Balthild macht den Anfang einer kleinen Reihe über merowingische Königinnen. Es war gar nicht so ungewöhnlich, dass in der kriegerischen Männerwelt des frühen Mittelalters Frauen Macht ausübten. Merowingische Königinnen verfügten über einen eigenen Hofstaat und eigenes Vermögen, starb ihr Ehemann übernahmen sie selbstverständlich die Regentschaft für ihre minderjährigen Söhne. Einige Frauen stiegen von der Dienstmagd auf. Doch Aschenputtels Traum nahm nicht immer ein gutes Ende.
Zum Schluss der kleinen Reihe über das wikingerzeitliche Haithabu geht es um Glaubensfragen. Die Einwohner Haithabus waren Grenzgänger zwischen dem heidnischen Skandinavien und dem christlichen Frankenreich. Es scheint, als ob das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Religion ganz gut funktioniert hat - solange man nicht allzu dogmatisch war.
Das junge Paar wäre ein Glücksfall für die Klatschpresse gewesen, der 18 Jahre alte Kaiser Otto II. und Theophanu, die Kaiserin, das dreizehnjährige Mädchen aus dem fernen Byzanz. Vier Kinder, eine dramatische Geburt, eine nicht immer wohlwollende Schwiegermutter und ein unerwarteter früher Tod des Gatten. Was will man mehr. Doch Theophanu war weit mehr als nur "die Frau an seiner Seite". Festigkeit und männliche Wachsamkeit bescheinigten ihr die Zeitgenossen.
Fünf lange Jahre hatte sich Kaiser Otto der Große um eine Braut für seinen Sohn bemüht. Endlich hatte man am Kaiserhof im fernen Konstantinopel ein Einsehen und schickte ein zwölfjähriges Mädchen auf die Reise. Das Kind mit dem schönen Namen Theophanu war zweifellos gut geraten, es hatte nur einen Fehler: Es war keine Prinzessin. Nicht wenige am ottonischen Hof schmollten und fühlten sich übervorteilt, doch es sollte sich zeigen, dass sie es hätten schlechter treffen können.