Da begibt sich ein Mann in die Einsamkeit der Wüste und viele folgen ihm. Er begnügt sich mit dem Allernötigsten und wird gerade für die Wohlhabenden zum Vorbild. Ein Leben im Dunstkreis von Schilfmatte, Schaffell und einer Schriftrolle. Nicht einmal Marie Kondo fände da noch was zum Aufräumen.
Um das Jahr 395 hatte Arsenius genug vom üppigen Leben am Hof des Kaisers Theodosius und zog sich in die Einsamkeit der ägyptischen Wüste zurück. Dachte er jedenfalls. Doch die heiligen Männer der Wüste waren ein beliebtes Reiseziel betuchter römischer Damen. Der sich von so viel Weiblichkeit gestört fühlende Arsenius fürchtete, der Ozean werde sich „in eine Landstraße für Tausende von Weibern verwandeln“, alle unterwegs, um ihn zu sehen. Und an allem war Helena schuld.
Fragt man Kinder nach dem schönsten Tag des Jahres, dann werden die meisten ihren Geburtstag nennen. Kaum etwas ist befriedigender als einen ganzen Tag im Mittelpunkt zu stehen, Geschenke zu bekommen, das Lieblingsessen, ein Geburtstagsständchen und so weiter. Da kann Weihnachten nicht mit, obwohl es streng genommen ja auch eine Geburtstagsfeier ist, aber eben nicht die eigene. Nicht zu allen Zeiten nahm man den eigenen Geburtstag so wichtig wie wir es heute tun.
Bestimmen Vornamen tatsächlich das Leben? Ganz so dramatisch ist es wohl nicht, aber die Wahl des rechten Namens für den Sprössling stellte die Eltern schon immer vor eine Herausforderung. In Zeiten, in denen der Mensch im abendländischen Europa nur einen Namen trug, musste man alle relevanten Informationen in diesen Namen packen. Lediglich die pragmatischen Römer machten es sich einfach. Zumindest, wenn es sich bei dem Kind um ein Mädchen handelte.
Wenn Helden und Herrscher jagten, dann mussten es schon große Tiere sein. Eber, Bären und vor allem Löwen - die gefährlichen Zerstörer der Kultur(landschaft) - galt es in heroischem Kampf niederzuringen. Selbst die eher pragmatischen Römer ließen sich, wenn auch spät, für die repräsentativen Formen der Jagd begeistern. Natürlich gelang es nicht jedem, so gewaltige Eber zu erlegen wie Herakles auf dieser attischen Vase. Aber versuchen konnte man es schon.
Es ist ein Gemetzel. Assurbanipal (668 - ca. 631 v.Chr.), König von Assyrien, jagt Löwen. Was einst des Königs Palast in Ninive schmückte und heute die Wände von Raum 10 im Britischen Museum in London ziert, ist nichts für zartbesaitete Gemüter. In blutigem Kampf unterwirft der König die bedrohliche Kreatur, den Inbegriff von Macht und Stärke.